Holzhauser Kreuz restauriert – Sakrales Denkmal gesegnet

Holzhausen

Das „Holzhauser Kreuz“ ist ein sakrales Denkmal, das sich an einem markanten Platz befindet und in der Gemeinde Anger hohe Wertschätzung erfährt. An der Wegkreuzung der Holzhauser- und Haslauer Straße steht dieses religiöse Symbol, das aus der Volksfrömmigkeit im 18. Jahrhundert entstanden ist. Die Kreuzigungsgruppe mit den drei Figuren gekreuzigter Heiland, der Gottesmutter und Johannes  bildet nicht nur Blickfang für Jene die des Weges kommen, unter dem „Holzhauser Kreuz“ befinden sich auch Sterbebretter von jungen Burschen aus benachbarten Anwesen, die ihr Leben im zweiten Weltkrieg lassen mussten. Der Zahn der Zeit hatte nun auch an diesem Kreuz  genagt, so dass eine Restaurierung nötig wurde. Auf Initiative der benachbarten Familie Stadler wurden die Arbeiten in Angriff genommen, nun konnte das Werk in einer Feierstunde gesegnet werden. Das Kreuz ist ein überregional bekanntes religiöses Symbol, denn in der Denkmalliste wird es als „Holzhauser Wegkreuz aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit Kruzifixus und Assistenzfiguren“ geführt.

 

In starker Zahl waren die Holzhauser Nachbarn und viele weitere Interessenten zur Segensfeier gekommen. Angers Heimatpfleger Erhard Zaha informierte die historisch interessierte Gesellschaft über die Entstehungsgeschichte des Holzhauser Kreuzes. Die Figuren stellen den gekreuzigten Heiland, die Mutter Gottes und Johannes dar. „Es sind sehr qualitätvolle Arbeiten aus dem frühen 18. Jahrhundert und ich möchte sie der Werkstatt von Johann Schwaiger zuordnen“, sagte Zaha. Johann Schwaiger aus Reichenhall war ein bedeutender Künstler seiner Zeit und hat unter anderem im Jahr 1681 einen Altar in der Pfarrkirche Anger, einen weiteren Altar in der Klosterkirche Höglwörth sowie den Altar in Aufham geschaffen. „Der Aufhamer Altar stammt aus dem Jahr 1724 und ist der einzige in der Gemeinde, der heute noch erhalten ist“ führte Zaha ergänzend aus und unterstrich mit seinen Worten die Bedeutung der Arbeiten von Johann Schwaiger. Unter dem Kreuz sind sechs Sterbebretter aufgestellt, die an junge Männer aus Holzhausen erinnern, die im zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. „Hias Haslauer hat diese Bretter im Jahr 1946 gefertigt“ erklärte Zaha den Zuhörern. Die nun nötig gewordene Restaurierung der Figuren hat einige Monate in Anspruch genommen und wurde von der Firma Christian Bauer am Chiemsee durchgeführt. „Bei der Befundung konnten 12 alte Fassungen festgestellt werden“ informiert Zaha. Der Schrein, der sich schützend um die Figuren aufbaut, wurde von Sepp Bauer aus Wolfertsau erneuert, die Soldatenbretter haben  Heidi und Sepp Enzinger restauriert. „Um den Erhalt der Bretter hat sich im Laufe der Jahre immer die Familie des Hintermoarhofes gekümmert“, freute sich Zaha über langjähriges privates Engagement. Die Schlosserarbeiten bei der Restaurierung hat Josef Koch übernommen, die Statik wurde vom Ingenieurbüro Höllige & Wind überprüft. Gut 7.500 Euro hat die Gesamtmaßnahme verschlungen. Rund zwei Drittel davon konnten durch Zuschüsse abgedeckt werden, ein Drittel aus Spenden. Zaha freute sich im Zuge seiner Ausführungen über die Privatinitiative, die für die Restaurierung an den Tag gelegt wurde, federführend war Hans Stadler tätig. Auch Pfarrer Ionel Anghel zeigte sich erfreut über das gelungene Werk und segnete das neu restaurierte Kreuz. „Das Kreuz ist das Zeichen der positiven Wendungen im Leben“, fasste er in seiner Ansprache zusammen. Wie stark die Bindung der Holzhauser Nachbarn zu diesem religiösen Denkmal ist, wird in manchen Details deutlich. So wusste beispielsweise eine Anliegerin, dass dieses Fleckerl auf dem das Holzhauser Kreuz steht,  im Grundbuch immer als ‚Gewürzgärtchen’ zum Haus Stadler eingetragen war. Bei Kaffee und Kuchen wurden dann noch die nachbarschaftlichen Beziehungen gepflegt und Erhard Zaha bedankte sich bei der „Hintermoarfamilie“ für die Einladung dazu.

Zu den Foto:

Zahlreich waren Nachbarn und Interessenten zur Segnung des Holzhauser Kreuzes gekommen.

Freuen sich über die gelungene Restaurierung: Erhard Zaha, Hans Stadler und Pfarrer Ionel Anghel.

Bericht und Fotos

Maria Horn
Pidinger Str. 4
83454 Anger

 

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